Im richtigen Moment präsent sein
Die LIFE-Fotosessions sind ein Herzstück vieler meiner Workshops. Im ersten Schritt bedeutet es nichts anderes, als dass die Teilnehmer fotografieren. Sich selbst, die anderen Teilnehmer, die Umgebung.
Was denken Sie: Ist die Kamera dabei eine Barriere? Ein Schutz, hinter dem sich der Teilnehmer verschanzen kann? Oder ist sie das Gegenteil – ein Vermittler?
Ich denke: Sie ist beides.
Die Kamera ist eine Tür. Die Kamera ist ein Schlüssel. Sie bringt Menschen dazu, Dinge zu tun, die sie ansonsten nie tun würden. Sie macht uns mutiger.
Wir sehen täglich in den sozialen Netzwerken, wie User ein Bild von sich erschaffen, das auf Wünschen und Sehnsüchten basiert. Wir sehen, wie Menschen mit Fotos ihre Träume formulieren.
In meinen LIFE-Fotosessions greife ich diese Ausdrucksform auf. Man hat eine Idee. Entwickelt daraus eine Inszenierung, eine Story. Und setzt sie visuell um.
Im richtigen Moment präsent sein. Spontan sein. Das Unerwartete, den „Zufall“ einfließen lassen – das ist Kreativität.
Dabei lernen die Teilnehmer sich (selbst und untereinander) auf eine neue Art und Weise kennen. Und die Kamera führt uns auch zum Wesentlichen.
„Fotografien bedeutet, gleichzeitig und innerhalb von Sekundenbruchteilen zu erkennen – einen Sachverhalt selbst und die strenge Anordnung der visuellen wahrnehmbaren Formen, die ihm seine Bedeutung geben. Es bringt Verstand, Auge und Herz auf eine Linie.“
Henri Cartier-Bresson (1908 – 2004)