Tokio ist unglaublich; für einen Europäer manchmal wie ein Comic in Echtzeit. Die Pünktlichkeit, die Sauberkeit und die Strebsamkeit – all das verbindet Deutschland mit Japan und gleichzeitig ist alles ganz anders. Ich beobachtete dort für mich seltsame Dinge. Zum Beispiel wie junge Japaner in angesagten Clubs immer nur in eine Richtung tanzten – stundenlang auf den DJ ausgerichtet. Oder das Gewusel in futuristischen Stadtvierteln wie Shibuya und Shinjuku zu jeder Tages- und Nachtzeit. Beinahe in jedem Moment fühlte ich mich an Filmsequenzen aus Blade Runner von Ridley Scott erinnert oder seiner Vorlage; Philip K. Dicks dystopischer Roman „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ Auch dass niemand in der Metro telefoniert, überraschte mich – natürlich hängen auch dort alle am Smartphone, allerdings nur um Kurznachrichten zu schreiben, Serien zu schauen, zu spielen oder Musik zu hören. Man nimmt wohl Rücksicht in Tokio. Will vielleicht die Businessmänner nicht stören, die hier nicht Tageszeitung lesen, sondern Mangas.
Mangas sind japanische Comics. Japanische Kinder wachsen mit den Sprechblasen-Bildern auf, sogar in Schulbüchern sind sie zu finden. Auch bei uns sind viele mit den Bildern vertraut – haben sie in unserer Jugend selbst schon gesehen, vielleicht ohne es zu wissen. Die Zeichentrickserien nach europäischen Kinderbuchklassikern wie „Heidi“, „Pinocchio“ oder „Biene Maja“ stammen nämlich alle aus Japan.
Ich arbeite gern mit Comicstrips. Mit ihnen lassen sich viele Gedanken schnell auf den Punkt bringen. Warum ich sie so interessant finde für Themen wie Ideenfindung, Motivation, Kommunikation, Teambildung, Selbstdarstellung und Stressmanagement hat viele Gründe:
hohe Popularität
leichter Zugang
bunt und lebendig
verknüpft Wort und Bild
kurz und direkt mit Humor
prägnante Kommentare
einfach zu merken
zeigt menschliches Verhalten
enthüllt Situationen
Natürlich ist es nicht jedem gegeben, mit Bleistift, Buntstift oder Feder sehenswerte Bildfolgen zu Papier zu bringen. Aber mit den einfachen Apps auf ihrem Smartphone oder Tablet können auch Anfänger im Handumdrehen sehenswerte „Bilder” produzieren, die es optisch mit so manchem kommerziellen Comic aufnehmen können.